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ID 486
Title Transcription
ティードレクス サガ ニオケル グリームヒルト ノ フクシュウ
Title Alternative
Grimhilds Rache in der Thidrekssaga
Author
Nouchi, Sayaka
Keywords
ニーベルンゲン伝説
Content Type
Departmental Bulletin Paper
Description
Die Nibelungensagen, die aus Rheinfranken im 5. und 6. Jahrhundert stammen, sind im Norden reichlich uberliefert. Man teilt die nordischen Uberlieferungen zeitlich in zwei Gruppen: Die erste Uberlieferung seit Anfang des 9. Jahrhunderts durch die Wikinger und die zweite seit Ende des 12. Jahrhunderts durch niedersachsische Hanseaten. Das Hauptwerk der alteren ist die Volsungasaga und das der jungeren die Thidrekssaga. In der letzten Arbeit haben wir die Geschichte von Sigurd in der Thidrekssaga behandelt und sind zum Schluss gekommen, dass die Schilderung in der Thidrekssaga nicht aus der alteren nordischen Volsungasaga, sondern aus der jungeren niederdeutschen Uberlieferung stammt. Das heiβt, die Thidrekssaga steht dem Nibelungenlied viel naher. Das zeigt die Geschichte von Grimhilds Rache in der Thidrekssaga noch deutlicher. In der vorliegenden Arbeit behandeln wir also Grimhilds Rache in der Thidrekssaga. Wir werden zuerst den Teil uber Grimhilds Rache ins Japanische ubersetzen und dann die Charakteristik von Grimhilds Rache im Vergleich mit der Volsungasaga und dem Nibelungenlied klarmachen. Aus der hier ubersetzten Geschichte ergibt sich-wie erwartet-deutlich, dass Grimhilds Rache in der Thidrekssaga ganz anders ist als der in der Volsungasaga, und dass die Thidrekssaga naher dem Nibelungenlied steht. Grimhild vermahlt sich wieder mit Konig Attila, aber nicht indem ihre Mutter sie dazu zwingt, sondern indem sie, wie im Nibelungenlied, den Boten des Hunnenkonigs um Werbung empfangt. Zu der Einladung der Niflungen ins Hunnenland veranlasst Grimhild in der Thidrekssaga ihren Mann Attila, auf Sigurds Gold anspielend. Als die Niflungen im Hunnenland ankommen, fordert also nicht Attila, sondern Grimhild von ihnen das Gold, wie im Nibelungenlied. Dass sich die Thidrekssaga dem Nibelungenlied nahert, zeigen auch die Episoden wie die auf einen bosen Traum beruhende Warnung der Konigin Oda vor der Abreise der Niflungen, die ungluckverheiβende Weissagung der Meerfrauen in der Donau, der Aufenthalt der Niflungen bei dem Markgrafen Rodingeir in Bakalar, Thidreks Warnung vor Grimhilds Ranken und das besondere Interesse fur Hogni im Hunnenland. Beim Fest im Baumgarten schlagt Aldrian, der Sohn von Attila und Grimhild, zwar Hogni mit der Faust auf die Wange, im Unterschied zum Nibelungenlied, aber der Tod des Sohnes verursacht den Kampf zwischen den Niflungen und den Hunnen, wie im Nibelungenlied. Daraus ersieht man, dass die Thidrekssaga die jungere dem Nibelungenlied naher liegende Uberlieferung enthalt. Man kann also vermuten, dass die Dichter der beiden Werke wahrscheinlich die gleiche Uberlieferung der Nibelungensage benutzten. Es gibt aber viele Unterschiede. Beim Kampf unterscheidet sich die Paarung der Kampfer in der Thidrekssaga von der im Nibelungenlied. Dieser Unterschied kommt daraus her, dass der Nibelungendichter die Szene des Kampfes im Hunnenland erweiterte, indem er neue Personen in seinem Heldenepos auftreten lieβ. Der bemerkenswerteste Unterschied besteht aber in den Behandelungen der Personen Gunnar, Hogni und Grimhild. Der Konig Gunnar (Gunther), der bis zur letzten Szene fortlebt, wird in der Thidrekssaga am Anfang des Kampfes von Herzog Osid gefangen und in einen Schlangenhof geworfen, wo er sein Leben verliert. In diesem Punkt beeinflusst die Volsungasaga wahrscheinlich die Thidrekssaga. Hogni (Hagene) wird sowohl in der Thidrekssaga als auch im Nibelungenlied von Thidrek (Dietrich) am Ende des Kampfes gefangen und zu Grimhild gebracht, aber sein Tod in der Thidrekssaga ist ganz anders geschildert als im Nibelungenlied, wo er von Kriemhild (Grimhild) getotet wird. Thidrek lasst namlich den schwer verwundeten Hogni heim in seine Herberge bringen und seine Verwandte namens Herrad Hognis Wunde verbinden. Thidrek gibt ihm auf seinen Wunsch eine Frau, die mit ihm schlaft. Die Frau empfangt einen Sohn von ihm. Das sagt Hogni zu ihr und stirbt danach. Grimhild totet in der Thidrekssaga also nicht Hogni, tritt aber zu ihren Brudern Gernoz und Giselher und stoβt ihnen das lohende Scheit in die Munden, um festzustellen, ob sie tot sind oder noch leben. Gernoz war schon tot, aber Giselher stirbt daran. Wegen ihrer Grausamkeit wird sie von Thidrek getotet, nicht von Hildibrant (Hildebrand) wie im Nibelungenlied. So bleiben Attila, Thidrek und Hildibrant unter den Hauptpersonen am Leben. In diesem Punkt auch sind die Thidrekssaga und das Nibelungenlied gleich. Die beiden stehen naher aneinander. Wie der Redakteur dieses Werks am Ende die Quellen des Burgundenuntergangs erklart, kamen vielleicht die Hanseaten aus Soest, Bremen und Munster nach Norden und erzahlten die niederdeutschen Sagen und Geschichten. Die nordischen Dichter, die sie gehort hatten, notierten die Geschichte von dem Burgundenuntergang. So entstand spater in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Thidrekssaga. Im Gegensatz zu der alteren nordischen Volsungasaga zeigt die Thidrekssaga die jungere dem Nibelungenlied naher liegende Uberlieferung. Gerade darin besteht die Charakteristik dieses Werks. Diese Thidrekssaga ist auβerdem sehr wertvoll und bedeutsam zum Verstandnis des Wandels der Nibelungensage.
Journal Title
言語文化研究
ISSN
13405632
NCID
AN10436724
Publisher
徳島大学総合科学部
Volume
13
Start Page
19
End Page
58
Sort Key
19
Published Date
2005-12
Remark
公開日:2010年1月24日で登録したコンテンツは、国立情報学研究所において電子化したものです。
EDB ID
FullText File
language
jpn
departments
Liberal Arts and Sciences